腐乳 fǔrǔ
Fǔrǔ/Fuyü (wie im Titel steht ist die kantonesische Aussprache) ist das Produkt, wenn Tofu fermentiert wird. Frag mich nicht woher den Namen kommt, es ist mir ein Rätsel, weil der 1. Teil des Namens bedeutet verderben, währenddessen der letzte Teil bedeudet die Milch oder die Emulsion. Weder verfault noch milchähnlich ist diese Zutat.
Fu Yü isst man am Frühstück zum Reisbrei. Eine Stäbchenspitze davon entfaltet sich auf die Zunge wie weich Käse, Epoisse. Man liebt es oder man flieht davon. Fü Yü macht jedes Gericht umami und eignet sich sowohl für Fleisch als auch für vegetarisches Essen.
Wer Lust hat selber Fuyü zu machen, kauft ein Stück halbfeste Tofu von dem Laden:
Den Tofublock nimmt man aus der Verpackung, spült ihn sanft mit Wasser und tupft ihn trocken mit Küchenpapier ab.
Solche die gern von A bis Z aus selbst werken, kann den Tofu auch zu Hause machen. Sende mir eine E-mail für das Rezept.
Den Tofublock schneidet man wie folgt:
Hier wählst Du, ob die geschnittenen Würfeln allseitig vor oder nach dem Dämpfen im Salz gedreht werden. Meine Nenek meinte, die langsame Aufnehme des Salzes in der Lake nach dem Dämpfen gäbe einen mehr ausgewogenen Geschmack.
Demnach ist der Dampfkochtopf gefüllt. Denk daran nach Gebrauchsanweisung des Dampfkochtopfs etwas Wasser beigeben:
Der Deckel kommt darauf und aufs Feuer:
Immer das Feuer zurückdrehen, wenn der 2. Ring auf dem Ventil sichtbar ist und es pfeift, 2 Minuten weiter dämpfen lassen und dann das Feuer abschalten. Den Topf vom Feuer wegstellen und abkühlen lassen.
Ein Backblech nehmen und Küchenpapier darauf schichten, die gedämpften Würfeln darauf legen:
Darauf kommt auch wieder die Küchenpapier:
Dann kommen “Gewichte” darauf um den restlichen Flüssigkeit heraus zu drucken. Ein 2. Backblech wäre bestens geeignet:
Danach kommt das Blech in den abgestellten Backofen. Natürlich nicht direkt nach dem Backen:
Eine Nacht dürfen die Würfeln darin bleiben.
Nenek nimmt
1 l Wasser aus der Leitung und kocht es in der Wasserkocher auf. Das Wasser lasst sie übernacht abkühlen.
Am nächsten Tag kommen die Würfel in einer Schüssel mit
3 – 4 EL Salz
gerösteten Chilliflocken nach Geschmack
und werden darin gewendet:
Die gewürzte Würfeln stellt man vorsichtig in ein vorsterilisiertes Glas. Das Glas etwa 70% damit füllen.
Die restlichen Salz-Chillimischung kommt über die Würfeln im Glas. Soviel abgekühltes Wasser hineingiessen bis die Würfeln knap überdeckt sind.
Wer den Sesamöl Geschmack liebt, giesst davon eine etwa 3 mm Schicht darüber. Baumnussöl passt auch, wenn der Sesamöl fehlt. Wer ohne weitere Aromen auskommen möchtet, nimmt Sonnenblumen- oder Erdnussöl.
Das Glas mit einer Frischhaltfolien gut zudecken, wenn der eigentliche Deckel aus Metal ist. Der Deckel folgt danach.
Das Glas/die Gläser kommen auf eine warme Stelle, wie in der Küche oder auf Fenstersims. Dort ruht es etwa 3 – 5 Tage lang. Diese standen 3 Tage lang in Neneks Küche.
Sie wanderten dann in den Kühlschrank. Nach 10 Tagen ist die Fuyü bereit. Trotzdem, schmeckt die Fuyü noch besser, wenn man länger darauf warten kann – desto länger, desto besser.