Stellt Euch ein kleines doppeltstöckiges Holzhaus mit Atap-Palmendächern vor, das am Anfang einer Reihe von vierzehn solcher Häuser entlang der einzigen Zu- und Ausgangsstrasse zum Dorfzentrum stand. Im diesem ersten Haus wohnte meine Familie. Leider habe ich kein Foto davon. (Weder das Haus noch die Reihe überlebte den Fortschrittswahn zwischen 1957 und 1975.) Das Dorfzentrum bestand aus einem Kino, einem Hotel, einem Markt, einigen Kaffeeläden (Kopi-Tiam), einer englischen Staatsschule und einer privaten chinesischen Schule, sowie der kleiner Sammlung von Häusern der Dorfbewohner ringsum. Zwischen den Reihenhäusern und der Strasse war ein Kanalisationsgraben. Auf der anderen Strassenseite war ein viermal breiterer Graben, dahinter standen nur noch Kokuspalmen mit ein paar vereinzelten einstöckigen Häusern wie im Bild hierunten:
Nachts war es im diesem Dorf stockdunkel, da nur zwei Strassenlampen die ganze Strasse beleuchteten. Die älteste Schwester erzählte uns jeden Abend eine Gutenacht-Geschichte, die sie in der chinesischen Schule gelernt hatte. Eine davon ist die folgende:
Die Welt wurde von Göttin Nüwa geschaffen. Am ersten Tag schuf sie das Huhn, am nächsten Tag den Hund. Danach schuf sie täglich der Reihe nach das Schwein, das Schaf, die Kuh, das Pferd, und am siebten Tag schuf sie den Menschen. Daher ist der siebte Tag des Chinesischen Neujahrs der Geburtstag für alle Menschen. Manche Leute sagen, diese Überlieferung stamme von etwa 2700 vor Christus.
Die Chinesen in Malaysia und Singapore essen üblicherweise am Geburtstag des Menschen einen Salat in sieben Farben aus rohem Fisch und Gemüse. Das Gericht wird als Vorspeise serviert. Anderswo gibt es die sieben Kostbarkeitssuppe, eine gebundene Suppe mit sieben Gemüsen und Kräutern, ähnlich wie die Gründonnerstagsuppe hier. Diese Gerichte symbolisieren Reichtum, Nachhaltigkeit des Reichtums und Lebenskraft. Dann gibt es auch Leute, die Nudeln essen: “Möge das Leben so lang sein wie die Nudel”.
Da “Jedermanns-Geburtstag” einen Tag vor Nenek’s Event stattfindet, wird die symbolträchtige Salatvorpeise mit rohem Fisch serviert, damit jede(r), der/die mitisst, ein Stückchen vom beständigen Reichtum und Lebenskraft kriegt.
1. Event im Jahr des Schafs
Wann: Freitag, 27.02.2015
Um: 19.30 Uhr
Wo: Oerlikon, 5 Minuten zu Fuss vom Bahnhof Oerlikon
Aperitif
Vorspeise – Der Glückwunsch-Salat aus rohem Fisch und Gemüse
Chinesische Neujahrstafel: Glasnudeln Salat, Rindsfleisch geschmort in fermentiertem rotem Bohnentofu, Curryblätter Krevetten und verschiedene Saisongemüse, Reis.
Gs Dessert
Tee oder Kaffee
E-mail an joanna at nenek punkt ch spätestens bis 16. Februar 2014